Presseinformation: Das Jüdische Echo 2024

Christian Schüller
Das Jüdische Echo 2024 – Solidarität und ihre Grenzen

 
Die neue Ausgabe des „Jüdischen Echo“ ist geprägt vom Überfall der Hamas auf Israel und seinen gesellschaftlichen und politischen Folgen. Mit dem Thema „Solidarität und ihre Grenzen“ wurde unter der Leitung von Chefredakteur Christian Schüller intensiv daran gearbeitet, die Komplexität des Themas einzufangen und dabei eine ausgewogene Perspektive zu bieten. Die Herausforderung war enorm und spiegelt sich in den Beiträgen in dieser 128-seitigen Ausgabe wider.

 

Julya Rabinowich fühlte sich dabei, als „würde sie mit ihren Beinen auf zwei Kontinentalplatten stehen, die unter ihr auseinanderdriften“. In kurzer Zeit seien aus Freunden Fremde geworden. Celeste Ilkanaev beobachtet, wie Social Media durch den Überfall der Hamas zur Kampfzone geworden ist.

Ein allgemeiner Teil zu Geschichte, Natur und Kultur des Flusses schildert die Besonderheiten des unendlich reichen und doch noch immer fremden „Donauraums“. Der Reiseteil gliedert sich in zwei Abschnitte: Der erste Teil führt entlang der deutschen und österreichischen Ufer vom Schwarzwald bis nach Wien. Im zweiten Teil geht die Fahrt ostwärts – durch die Slowakei, Ungarn, Serbien, Bulgarien und Rumänien bis ins Mündungsdelta und zum Strand des Schwarzen Meeres.

Ben Segenreich schreibt, nicht Solidarität brauche Israel, sondern Fairness. Doron Rabinovici sieht die rechtsgerichtete Regierungskoalition als Faktor, der Israel von innen schwach und verwundbar mache. Ihr sei ihre Ideologie wichtiger als der Staat Israel.

Peter Frey kommentiert aus New York, wie linken jüdischen Gruppen die Empathie mit dem Existenzkampf Israels verloren geht, während konservativen Organisationen die Katastrophe für die Palästinenser:innen ignorieren. Friedrich Orter ordnet das aktuelle Geschehen im Nahen Osten in eine lange Geschichte von Informationskriegen ein, von Vietnam über den Kosovo bis zur Ukraine.

Judith Stelmach erzählt von persönlichen Beziehungen zu arabischen Bürger:innen, die seit dem 7. Oktober aufrecht geblieben sind. Itay Mashiach beschreibt eine Gruppe israelischer Aktivist:innen, die über Grenzen gehen, um palästinensischen Bauern und Hirten beizustehen, und sich dabei mit jüdischen Siedlern anlegen.

Danny Leder hat den Bürgermeister eines Pariser Stadtviertels mit einem hohen Anteil nordafrikanischer Zuwanderer:innen besucht, der dort zeigt, wie ein Miteinander von jüdischen und muslimischen Französ:innen möglich ist. Joana Radzyner schildert aus eigener Erfahrung, wie jüdische Dissident:innen in der polnischen Arbeiter:innengewerkschaft Solidarność mitmischten und später zur Zielscheibe wurden.

Lilli und Werner Bauer dokumentieren Bestrebungen, Wiener Arbeiterfamilien nicht nur anständiges Wohnen zu ermöglichen, sondern auch ein Recht auf Schönheit zu geben, was zu den Bauwerken des Roten Wiens geführt hat. Barbara Staudinger erklärt, wie sie als Direktorin des Jüdischen Museums Wien dazu beitragen möchte, Vorurteile zu überwinden. Alexia Weiss plädiert für einen Totalumbau des österreichischen Schulsystems, da es ohne Chancengleichheit keine Solidarität gebe.

Emanuel Salvarani porträtiert Menschen, die sich im Projekt Frei.SPIEL um jungen Menschen aus schwierigen Verhältnissen kümmern. Die pensionierte Krankenpflegerin Gerlinde Kreuzeder schildert, was aus den 15 Minuten Ruhm für Pflegekräfte nach der Pandemie geworden ist. Peter A. Krobath beleuchtet eine Initiative, die Menschen in schwierigen Lebenslagen bei Behörden und Gesundheitseinrichtungen unterstützt.

Stella Schuhmacher stellt drei ehemalige Wiener:innen zwischen 94 und 98 Jahren in New York vor, die sich karitativ betätigen. In Wien haben Evelyn Böhmer-Laufer und ihr Mann Ronny achtzehn Jahre lang jüdische und arabische Jugendliche aus Israel zum Peacecamp nach Österreich eingeladen, das nun jetzt ihre Tochter fortsetzt.

Solidarität hat viele Gesichter, aber auch ihre Grenzen. Das zeigt das Jüdische Echo 2024.


Über den Chefredakteur
Christian Schüller, geboren 1958, war 45 Jahre beim ORF als Fernseh- und Radiojournalist tätig. In dieser Zeit berichtete er als Auslandskorrespondent u.a. aus den USA, Lateinamerika, Russland und der Türkei. Außerdem war er Mitbegründer und jahrelanger Leiter des ORF-Reportageformats „Am Schauplatz“.



Produktinformationen:
Das Jüdische Echo 2024
© Falter Verlag 2024
128 Seiten, Softcover
EAN 978-3-99166-002-6
Preis € 19,90

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